Hey, captain….you’re doing great, facing all those hard days as bravely as you can, so fierce, so intense… so beautifully human.

Ein Segler oder Skipper muss verdammt viele Rollen an Bord besetzen und eine Menge Fähigkeiten besitzen. Unbedingt gefragt sind Wissen und handwerkliches Geschick ebenso wie körperliche und mentale Fitness.

15 Tonnen Ambra und ganz viele To Do’s

Torsten muss als Captain der Ambra an so viele Dinge denken, auch die wichtigsten Ersatzteile müssen unbedingt noch alle an Bord und die Bord-Apotheke entwickelt sich momentan zu einem Mini-Krankenhaus. Sicher ist sicher. Ein Captain ist Navigator, Hausmeister, Handwerker, Techniker, Elektroniker, Mechatroniker, Maschinenbauer, Meteorologe, Informatiker, Sanitäter, Werkstoffexperte, Bootsbauer und Segelmacher aber auch Schwimmer, Taucher, Astronom und Ozeanograf.

Bis Ende September müssen wir raus aus dem Mittelmeer! Jetzt geht es erstmal auf die Balearen.

Gerade vor unserer Reise in die Karibik wird uns das bei unseren Vorbereitungen täglich bewusst. 100% perfekt fühlt man sich nie bei einem 15 Tonnen Schiff mit so viel Technik an Bord wie Generator, Water Maker, Waschmaschine, Trockner, Lithium Ionen Batterien, Kühlschränke etc…. es ist komplex. Wir haben Ersatzteile geordert, machen Updates und Seminare, viele Pakete sind für uns auf dem Weg nach Mallorca und nach Gran Canaria. Wir haben auch jetzt erst realisiert wieviel eine 5-köpfige Crew trinkt und isst. Wir haben zwar einen Water Maker, aber falls der ausfällt, brauchen wir zur Sicherheit pro Person 2-3 l Trinkwasser am Tag. Seufz…

100 Liter Wasser unter dem Boden?😂

Wir alle müssen auf See viele Rollen erfüllen. Umfassend kompetent fühlt sich folglich kaum jemand. Selbstzweifel helfen aber auch nicht weiter. Was tun?

Letzter Tag in Cagliari!

Vor allem aber: Lasst Euch beim Segeln nicht von den Erwartungen vermeintlicher Könner überfrachten. Denn das kann unsicher machen, lässt Leidenschaften vergessen, steigert den Druck, Fehler vermeiden zu müssen, und führt zu Versagensängsten. Lasst Euch lieber auch von Fehlern berichten – vor allem von denjenigen Seglern, die mit Offenheit und Bereitschaft darangehen, dass Fehler passieren und dass man ihnen auch etwas Positives abgewinnen kann. Fehler als Chance zu begreifen führt zu mehr Zufriedenheit.

Es wird fast immer jemanden geben, der in einer der oben genannten Rollen besser und kompetenter ist als man selbst. Aber jeder hat irgendwo Defizite, blinde Flecken.

Peter Pan, feinstes Gelato 50 Meter von unserem Liegeplatz entfernt….
Gonna miss you, pasta allo scoglio 🙏💋

Deshalb: Don’t worry, be happy!

PS: Zu viel Nachdenken hält vom eigentlichen Vorhaben ab. Also übt Euch im Loslassen! Gebt der Freiheit, dem Abenteuer und dem Lernen eine Chance. Nicht alles muss geplant, erledigt und mit Eins plus gemeistert werden. Denn ein gewisses Restrisiko bleibt stets.

Tricolori zum Abschied für Ambra

Boris Herrmann beschreibt es in seinem Buch „Allein zwischen Himmel und Meer“ wie folgt: „Es lohnt sich, alles zu versuchen, um einen Lebenstraum zu verwirklichen. Die Hürden sind hoch, die Risiken zahlreich. Aber das größte Risiko wäre, es nicht zu versuchen.“

It’s time to go West

Ende August kehrt hier auf Sardinien langsam wieder Ruhe ein und man kann wieder ungestört in den Buchten liegen und in der Lieblings-Trattoria ohne Reservierung auftauchen. Wir sind ab heute Richtung Südwesten von Sardinien unterwegs treffen einige Freunde vor Anker und werden dann nächste Woche mit 2 Freunden aus München Richtung Menorca und Mallorca segeln. Wir freuen uns sehr auf die Balearen und natürlich Paella etc… Außerdem werden wir einige richtig große Feste mit alten Freunden feiern. Der Abschied vom Mittelmeer wird uns so hoffentlich leichter fallen. Ende September soll Ambra dann schon ab Gibraltar in den Atlantik segeln. Es ist noch ein weiter Seeweg bis dahin, aber das Atlantik Crossing Team hat so noch ein paar Wochen Zeit zusammen zu wachsen….

Passione…..
Cagliari oldtown
Bei Lillicu in der Küche, best Trattoria of Cagliari ❤️💋

Der vollständige Artikel von Daniela Maier über die komplexen Fähigkeiten von Seglern ist nachzulesen in der Yacht Ausgabe 18/22.