Bevor Giglio südlich von Elba durch das Auflaufen der COSTA CONCORDIA weltbekannt wurde, war die kleine Insel mit seinen 1.440 Bewohnern eine Art Geheimtipp.

Halbmondförmig zieht sich die bunte Häuserzeile von Giglio Porto um die kleine Hafenbucht, Restaurantterrassen ragen auf Stelzen bis ins Wasser, das kleine Hafenbecken ist mit dem Fähranleger und den vielen Murings für die einheimischen Boote restlos belegt.

Jeden Nachmittag wird die Innenseite der Außenmole für Besucheryachten freigegeben, knapp zwei Dutzend Boote können dann mit dem eigenen Anker römisch-katholisch festmachen. Aber nur bis zum nächsten Morgen um zehn Uhr, dann wird die Mole für ankommende Ausflugsschiffe wieder geräumt.

13.1.2012: Das Drama begann um 21.45 Uhr. Ein lauter Knall erschütterte die Costa Concordia auf der Fahrt vom Hafen Civitavecchia nach ins Savona. Der Kreuzfahrtriese mit seinen 290 Metern Länge und 4.229 Menschen an Bord rammt einen Felsen vor der Insel Giglio. Für all diese Menschen und für die Insel Giglio ist die Concordia-Tragödie eine Wunde, die wohl niemals heilen wird. Die Abwrackung ist inzwischen abgeschlossen.

Der in Mitleidenschaft gezogene Meeresboden vor Giglio wurde wiederhergestellt und leuchtet in den schönsten Farben. Dafür musste die Costa-Concordia-Betreiberin allerdings 85 Millionen Euro ausgeben. Bei dem Unglück kamen 32 Personen ums Leben.

Für uns geht es weiter Richtung toskanisches Festland. Hier liegen die beiden Häfen Santo Stefano und Porto Ercole, dazu einige Einschnitte zum Ankern unterhalb steiler und einsamer Felswände.

Porto Ercole ist kein Hafen, der auf Besucheryachten wartet, die verschiedenen Schwimmsteganlagen haben alle einen anderen Betreiber, fast alle Plätze sind von Dauerliegern belegt. Wir ankern bei Flaute am Strand. Wie ein schmaler, grüner Teppich zieht sich die schöne Feniglia vom Festland bis zur Argentario-Halbinsel.

Der Pinienwald der Feniglia

Sieben Kilometer mediterraner Dschungel – plus ein ebenso langer Naturstrand. Die prominentesten Bewohner des Pinienwaldes sind Damwild, Fuchs, Dachs, Marder, Wiesel und Wildschwein – und lassen sich vor allem bei Dämmerung gerne einmal blicken. Wir essen schon mittags Spaghetti alle vongole und trinken dazu vino frizzante …… herrlich, la Vita è bella!

Den Abend verbringen wir im Hafen von Porto Ercole, mit klasse Aperitivo in der Bar del Porto und wunderschönem Dinner auf der Terrasse des Gambero Rosso mit Blick auf die Fischerboote. In den letzten 30 Jahren hat sich hier gar nichts verändert und das ist gut so! Dieser schöne Ankerplatz vor Porto Ercole ist übrigens absolut zu empfehlen!